Freitag, Juli 11, 2014

Zur Stärkung

[Von Bastian]
Wie stärkt man Sportler? Indem man ihnen gutes, gehaltvolles Essen gibt und sie trainiert. Gerade gut zu sehen in der WM. Ein Interview, in dem die Spieler feststellen, dass sie lieber selbständig wären, um wortwörtlich ihr eigenes Süppchen zu kochen und aus ihrem Freundeskreis einen Trainer zu wählen, habe ich keines gesehen. Klar, die wollen ja auch gewinnen und haben das prima geschafft.

Wie stärkt man Bistümer? Ganz genauso. Sie brauchen eine gehaltvolle geistige Nahrung und einen guten Bischof. Denn sie sollen (und wollen hoffentlich!) für Christus und mit Christus siegen. Eine Ortskirche ist stark, wenn sie das gehaltvolle Evangelium gut aufnimmt und verbreitet.
In Köln aber loben viele nicht den neuen Bischof, sondern beklagen, dass sie ihn nicht aussuchen durften. Eine Stärkung der Ortskirche sehe anders aus.

Das ist eigene Süppchen ein Zeichen von Stärke? Da haben einige wohl den Fehler gemacht, das Wort „Stärken“ nicht im elementaren und ursprünglichen Sinn zu verstehen, sondern im politischen. Klar, wenn ich z.B. die Gewerkschaften stärke, haben sie mehr zu sagen.
Mir will scheinen, manche Domkapitel verstehen sich als eine Art Gewerkschaft in der Kirche, die der Führungsetage in Rom Kompetenzen abtrotzen will. Eine Gewerkschaft, die stark dastehen will, indem sie mitredet. Und so lamentieren sie über das Procedere, aufgrund dessen sie den neuen Bischof bekamen und sehen darin einen Widerspruch zum Papst, der sie doch stärken wollte.
Das Problem ist, liebe Leute: darum geht es nicht. Dieses Problem liegt nicht in Rom, sondern in Euren Köpfen.

1 Kommentar:

  1. Ich verstehe nicht, warum so sehr auf die Liste des Domkapitels geguckt wird?
    Wieso sollte in Rom die Liste des Domkapitels besonderes Gewicht haben?

    Das Konkordat sieht vor, daß das Domkapitel und alle Ortsbischöfe Preußens (z.B. Köln, Essen, Münster, Berlin, Paderborn, Hamburg etc.) Listen einreichen. Alle diese Listen werden vom Papst gewürdigt und er schickt dann eine Liste mit drei Kandidaten zurück.

    Der Papst hat also eine größere Anzahl von Listen vor sich, deren Länge prinzipiell nicht begrenzt ist. Auch das Domkapitel hätte eine lange Liste einreichen können.

    Wer sagt denn eigentlich, daß Erzbischof Rainer Maria auf keiner dieser Listen stand?

    Achja, diese Listen sind ja geheim… die kennen nur die "gut unterrichteten Kreise" und die Medien.

    AntwortenLöschen